Sibirische Schwertlilie Sibirische Schwertlilie

Mösle (Biotop 40802)

Das Flachmoor bzw. Streuwiesengebiet liegt südlich des Möslestadions und ist besonders artenreich. Auf einer Fläche von nur ca. 4 Hektar konnten über 130 Pflanzenarten nachgewiesen werden. Darunter drei in Vorarlberg vom Aussterben bedrohte Arten, fünf stark gefährdete und zehn gefährdete Arten.

Die Sibirische Schwertlilie ist »die« Charakterart der Streuwiesen im Rheintal. Ihre großen Blüten fallen im Mösle um Pfingsten auch aus einiger Entfernung als blau-violette Tupfen auf.

Besonders nass braucht es die botanische Besonderheit des Mösle, die Schneide. Sie ist nach ihren scharfen, schneidenden Blatträndern benannt. Die Schneide kommt in Vorarlberg aktuell nur im Mösle und im Natura 2000 Gebiet Bangs-Matschels vor.

Mehr erfahren
Söhle Söhle

Eichbühel (Biotop 40805)

Das Biotop erstreckt sich knapp über 30 ha nördlich des Götznerbergs und wird weitgehend von naturnahen Laubmischwäldern eingenommen. Aufgrund der vielfältigen Topographie (Hügelkuppen, Fallenkobelschlucht (Trockental der Urill) im Osten & imposanten Felsabstürze) sind hier verschiedene und teils seltene Waldtypen zu finden: beispielsweise Hirschzungen- und Mondviolen-Ahornwälder in feuchteren Schluchtbereichen sowie wärmeliebende Traubeneichenmischwälder und großflächige alte Eichenwaldbestände auf trockenen Kuppen und Felsstandorten. Aber auch artenreiche Magerheuwiesen wie Halbtrockenrasen und die Trespenwiese kommen hier vor.

Spirkenhochmoor Spirkenhochmoor

Orsanken Moos (Biotop 40809)

Das Götzner Moos, auch Orsanka Moos genannt, liegt auf einer Geländeterrasse in 1.100 Meter Höhe und umfasst rund 26 Hektar. Herzstück dieses faszinierenden Moorkomplexes ist ein Spirkenhochmoor. Die Spirke, die diesem Lebensraumtyp den Namen gibt, ist die aufrechte Verwandte der Latsche. Weil sie gegenüber anderen Baumarten konkurrenzschwach ist, weicht sie auf extreme Standorte – Hochmoore und karge Berghänge auf Dolomit – aus. Zum reich strukturierten Götzner Moos gehören auch ein offenes Hochmoor, Flachmoore, Feuchtwiesen unterschiedlicher Ausprägung, Grauerlen-Hangwälder und Waldbereiche.
Intakte Moore sind für den Klimaschutz sehr wichtig, da sie große Mengen an klimaschädlichem CO2 binden können. Werden sie entwässert, gelangt das gespeicherte CO2 in die Atmosphäre. Auch das Götzner Moos war durch alte Entwässerungsgräben ausgetrocknet. Fichten und andere standortfremde Gehölze konnten sich dadurch etablieren und die typische lichtliebende Moorvegetation drohte zu verschwinden. Deshalb wurden in Jahr 2013 die standortfremden Gehölze entfernt und Stauwehre in die Entwässerungsgräben eingebaut, um den mooreigenen Wasserhaushalt wieder herzustellen, die Torfmineralisierung zu stoppen und das Moor mit seiner Tier- und Pflanzenwelt langfristig zu erhalten.

Mehr erfahren
Lehmlöcher Lehmlöcher

Lehmlöcher (Biotop 40801)

Dieser Feuchtgebietskomplex liegt zum größten Teil auf Götzner Gemeindegebiet, der südwestliche Bereich erstreckt sich auf der Fläche der Gemeinde Koblach. Die vielfältige Ausstattung reicht von offenen Wasserflächen, Seerosenbeständen, ausgedehnten Röhrichten, Mädesüßfluren, Weidengebüsche, bruchwaldartigen Weiden- und Birkenjungwälder, alten Baumbestände bis zu Resten von Pfeifengraswiesen und artenreichen Feuchtwiesen. Die Bedeutung dieses mannigfaltigen Feuchtgebietes ist auch in seiner räumlichen Nähe zum Kummenberg mit seinem ganz anders gearteten Lebensraumangebot zu sehen. Außerdem bietet es ein der bedeutendsten Lebensräume für Amphibien, Reptilien und Wasservögel im mittleren Rheintal.

Sumpf-Gladiole Sumpf-Gladiole

Schubbas (Biotop 40803)

Anfang Juni zeigt sich das Schubbas in voller Pracht. Die Sibirische Schwertlilie verwandelt die Streuwiesen in ein blau-violettes Blütenmeer und die ersten Sumpf-Gladiolen leuchten mit ihrer auffälligen Blütenfarbe zwischen den Grashalmen hervor. So mancher Schmetterling gaukelt über die Wiesen und die Luft ist vom Summen der Bienen erfüllt. Dabei liegt dieses wertvolle Biotop so nah am Siedlungsgebiet, sozusagen vor der Haustüre vieler Götznerinnen und Götzner. Das Streuwiesengebiet ist 11,5 ha groß und zieht sich vom Möslestadion weit nach Nordosten.

Mehr erfahren
Sonderberg Sonderberg

Sonderberg (Biotop 40804)

Der 4 ha große, weitgehend bewaldete Sonderberg prägt die Rheintalebene zwischen Altach und Götzis landschaftlich. Zu finden sind hier naturnahe, submontane Kalk- und Braunerdebuchenwälder. Besonders erwähnenswert sind der Hirschzungen-Ahornwald um die west- und nordexponierten Felswände, sowie der edellaubreiche Bestand auf der Gipfelkuppe. Auffallend ist das reiche Auftreten der Eibe, wobei es sich teils um sehr alte, stattliche Exemplare mit beachtlichen Stammumfängen handelt. Die Felswände und die Mauerreste am Gipfelbereich sind mit Kleinfarnfluren und Efeubehängen bewachsen. An den Südhängen findet sich ein durch Feldgehölze und Einzelbäume gegliedertes Wiesen- und Weidegelände mit Resten artenreicher Magerrasen.

Mehr erfahren
Örfla Örfla

Örflaschlucht (Biotop 40804)

Dank des Emmebachs ist eine eindrucksvolle, tiefe Schlucht entstanden: die Örflaschlucht. Die Schluchteinhänge sind mit weitgehend naturbelassenen, artenreichen Laubmischwäldern mit submontanen Kalk-Buchenwäldern sowie Kalk-Buchen-Tannen-Fichtenwälder bestockt. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist für das Vorkommen von Farnen und Hochstauden verantwortlich. Daneben finden sich Alluvionen mit Grauerlen-Auwäldern, sonnige Felswände mit wärmeliebenden Felsfluren und Gebüschen, sowie ein kleines Flachmoorgebiet beim Mitzgebach.

Kapf Kapf

Kapf (Biotop 40807)

Dank des Emmebachs ist eine eindrucksvolle, tiefe Schlucht entstanden, die Örflaschlucht. Die Schluchteinhänge sind mit weitgehend naturbelassenen, artenreichen Laubmischwäldern mit submontanen Kalk-Buchenwäldern sowie Kalk-Buchen-Tannen-Fichtenwälder bestockt. Die hohe Luftfeuchtigkeit ist für das Vorkommen von Farnen und Hochstauden verantwortlich. Daneben finden sich Alluvionen mit GrauerlenAuwäldern, sonnige Felswände mit wärmeliebenden Felsfluren und Gebüschen, sowie ein kleines Flachmoorgebiet beim Mitzgebach.

Flachmoor beim Naturfreundehaus Flachmoor beim Naturfreundehaus

Meschach: Hang- und Hochmoorflächen (Biotop 40808)

Das Gebiet zwischen Meschach, Spalla und Millrütte zeigt sich im Juni von einer besonders schönen Seite. Überall blüht es und es gibt viel zu entdecken. Ganz besonders gilt dies für die Hangmoore, Magerwiesen und -weiden, die in diese kleinteilig strukturierte Landschaft mit teils noch traditionell bewirtschafteten Wiesen und Weiden eingebettet sind. Diese besonders wertvollen Lebensräume sind als Biotop 40808 im Vorarlberger Biotopinventar enthalten und sind Teil des Naturschutzgebietes Hohe Kugel – Hoher Freschen – Mellental. Beispielsweise die Hangflachmoore beim Naturfreundehaus und bei Schlatt sind besonders artenreich. Und eine weitere Besonderheit ist, dass es in einem Bereich Ansätze zu einem Hochmoor zeigt, wo typische Hochmoorarten beheimatet sind.

Mehr erfahren

Haben Sie schon einmal eine Sibirische Schwertlilie oder eine Sumpf-Gladiole bei einem Spaziergang entdeckt? Wussten Sie, dass es fleischfressende Pflanzen in Götzis gibt und Schmetterlinge, deren Raupen inmitten von Fressfeinden groß werden? Nur durch ihre besonderen Fähigkeiten können die Raupen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings Ameisennester als Kinderstube nutzen. Die Schneide, ein seltenes Gras mit messerscharfen Blättern, wächst in Vorarlberg nur in zwei Gebieten. Eines davon ist das Götzner Streuwiesengebiet Mösle, vielen als Jägerloch bekannt. All diese Besonderheiten und viele weitere Tier- und Pflanzenarten kommen in den Götzner Biotopen vor. Manche von ihnen sind so selten und vom Aussterben bedroht, dass sie sogar europaweiten Schutz nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union genießen.

 

Die Götzner Biotope, genau genommen die schützenswerten Biotope, wurden erstmals bei den Erhebungen zum Vorarlberger Biotopinventar in den Jahren 1984-86 erfasst, 2005 wurde die Erhebung wiederholt und das Biotopinventar aktualisiert. In Götzis liegen neun schützenswerte Biotope, die insgesamt ca. 10% der Gemeindefläche einnehmen. Die Biotopausstattung in Götzis ist vielfältig und reicht von Streuwiesen, Flach- und Hochmooren über Laubmischwälder und Magerwiesen bis zu künstlichen Stillgewässern. Insbesondere in den Mooren, Streu- und Magerwiesen leben zahlreiche seltene und gefährdete Arten. Sie sind Hotspots der Artenvielfalt. Die Biotope unterliegen gänzlich oder in Teilen einem Schutz durch das Vorarlberger Naturschutzgesetz.

Wer schon einmal ins Götzner Biotopinventar hineinschnuppern möchte, findet dieses auf der Homepage vom Land Vorarlberg.

Anlässlich der Aktualisierung des Biotopinventars werden jährlich Exkursionen zu besonders schutzwürdigen Biotopen angeboten.

 

Die 9 Biotope lt. Biotopinventar in Götzis:

  • Mösle, ID 40802, 3,9 ha
  • Eichbühel, ID 40805, 31,6 ha
  • Orsanken Moos, ID 40809, 26,2 ha
  • Lehmlöcher Kommingen, ID 40801, 15,7 ha
  • Schubbas, ID 40803, 11,5 ha
  • Sonderberg, ID 40804, 4 ha
  • Örflaschlucht, ID 40806, 33,9 ha
  • Kapf, ID 40807, 17,6 h
  • Meschach: Hang- und Hochmoorflächen, ID 40808, 5,7 ha

 

Biotopinventar Götzis

Was ist eigentlich ein Biotop?

In der Umgangssprache wird unter einem Biotop oft ein Gartenteich verstanden. Ja, auch dieser ist ein Biotop, genauso aber eine Wiese oder ein Wald. Denn ein Biotop ist ein Lebensraum einer Lebensgemeinschaft bestimmter Tier- und Pflanzenarten.

Sind intakte Biotope überhaupt wichtig?

Intakte Biotope sind nicht nur für die Erhaltung der Biodiversität unerlässlich, sie erfüllen auch noch viele andere Funktionen im Naturhaushalt und schlussendlich auch für uns Menschen. Lange Zeit wurden diese sogenannten Ökosystemdienstleistungen nicht beachtet. Dabei sind sie enorm und haben viel mehr mit unserem Alltag zu tun, als viele denken.
Ohne funktionierende Lebensgemeinschaften von Bodenorganismen – vom Regenwurm bis zu den Bodenbakterien – kann die Bodenfruchtbarkeit und der Nährstoffkreislauf in Grünland und Äckern nicht erhalten werden. 35 % der weltweiten Produktion an pflanzlichen Nahrungsmitteln ist von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Ein Großteil dieser Insekten ist wildlebend und auf naturnahe Lebensräume angewiesen. Wälder, Moore und andere Lebensraumtypen binden klimaschädliches Kohlendioxid und tragen so zum Klimaschutz bei. Nicht zuletzt sind naturnahe Lebensräume für unser seelisches Wohlbefinden wichtig und bieten einen hohen Freizeit- und Erholungswert.
Damit Ökosysteme all diese Funktionen auch langfristig erbringen können, müssen sie intakt sein und mit den typischen Tier- und Pflanzenarten ausgestattet sein. Ökosystemdienstleistungen sind somit eng mit der biologischen Vielfalt verknüpft.

Naturvielfalt Vorarlberg: Biotope und Schutzgebiete des Landes