Die erforderlichen Hochwassermaßnahmen im Bereich des Emmebachs und des Kaltbrunnenbaches wurden auf Grundlage des Gewässerbetreuungskonzeptes (GBK) Dornbirner Ache im Rahmen des Generellen Projekts Hochwasserschutz Emmebach in Zusammenarbeit mit der Abteilung Wasserwirtschaft im Amt der Vorarlberger Landesregierung und der Wildbach- und Lawinenverbauung in Bregenz konkretisiert. Für einen größtmöglichen Schutz des Gemeindegebietes der Marktgemeinde Götzis konnten schutzbautechnische Baumaßnahmen im Bereich der Örfla-Schlucht als maßgebend und wichtig identifiziert werden. Dies sind im Wesentlichen die Schutzbaumaßnahmen Retentionsraum Örfla und Wildholzrechenanlage Örfla.
Durch den Retentionsraum Örfla – mit einer Auffangkapazität von rund 50.000 Kubikmeter – kann ein 100-jähriges Hochwasser im Ortsgebiet von Götzis schadlos abgeleitet werden. Von dem errechneten Hochwasserzufluss (HQ100) von 30 Kubikmeter pro Stunde werden im Hochwasserfall 20 Kubikmeter pro Stunde im Emmebach durch das Ortsgebiet von Götzis abgeleitet.
Diese Hochwasserschutzprojekte werden gemeinsam mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft bzw. mit der Wildbach- und Lawinenverbauung,
Seit über 100 Jahren fließt der Emmebach in seinem künstlich geschaffenen Bachbett mitten durch die Marktgemeinde Götzis. Vor der Regulierung sind immer wieder große Überschwemmungen überliefert. Doch auch in jüngster Vergangenheit gab es Starkregenereignisse, die den Hochwasserschutz am Emmebach an seine Grenzen brachten. Wie etwa im August 2022. Ein Teil des Damms im Bereich des Umspannwerks hielt den Wassermassen nicht stand. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Wetterextreme zunehmen und stärker werden. Das heißt, dass auch die Kugel-Wetter noch heftiger ausfallen können.
Das Bachbett des Emmebachs kann jedoch nur eine bestimmte Durchflussmenge durch das dicht besiedelte Ortsgebiet ableiten. Wird es mehr, kommt es zu Überflutungen. Im Jahr 2000 war dies der Fall. Nach dem Hochwasser musste das Bett des Emmebachs entlang des Töbelewegs erneuert werden.
Um das Risiko des Hochwassers bestmöglich zu reduzieren, haben Experten in Abstimmung mit der Marktgemeinde, dem Land und dem Bund ein konkretes Projekt ausgearbeitet, das auch in Zukunft den bestmöglichen Schutz bietet. Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass ein Rückhaltebecken die einzige Möglichkeit darstellt, die Durchflussmenge auf der „Dorfstrecke“ des Emmebachs kontrollieren zu können. Ansätze eines solchen Retentionsbeckens existieren bereits am Eingang der Örflaschlucht über dem Schwimmbad Riebe. Das Speichervolumen reicht aber nicht aus, die Wassermengen eines größeren Wettereignisses, wie sie im Fall eines 100-jährigen Hochwassers zu erwarten sind, zurückhalten zu können.
Nach den notwendigen Genehmigungsverfahren haben 2023 die Arbeiten für das Hochwasserschutzprojekt. Die zuständige Wildbach- und Lawinenverbauung hat in einem ersten Schritt einen Wildholzrechen im bestehenden Rückhaltebereich oberhalb des Wasserfalls errichtet. Diese Maßnahme ist entscheidend, um das Treibgut vor dem eigentlichen Rückhaltebecken aufzufangen. Voraussichtlich im Oktober 2024 wird außerdem ein neuer Forstweg im hinteren Teil der Örfla unterhalb von Meschach gebaut, der notwendig ist, um das Geschiebe wie zum Beispiel Kies, Schlamm und Treibholz regelmäßig auszuräumen.
Damm für neues Rückhaltebecken
Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Errichtung des oben erwähnten Rückhaltebeckens. Erste Strukturen dafür existieren bereits nahe der Örflaschlucht oberhalb des Schwimmbads Riebe. Das bisherige Fassungsvermögen reicht jedoch nicht aus, um die Wassermengen eines 100-jährigen Hochwassers aufzunehmen – das Risiko von Überflutungen steigt. Daher wird ein neues Rückhaltebecken gebaut, das bis zu 47.000 Kubikmeter Wasser fassen kann. Es staut das überschüssige Wasser des Emmebachs auf und lässt es in den folgenden Stunden reguliert wieder ab. Dadurch bleibt der Wasserstand des Emmebachs konstant unter Kontrolle und das Hochwasserrisiko wird maßgeblich verringert.
Die Gemeindevertretung hat die Finanzierung des Projekts in der Sitzung im Mai 2023 einstimmig freigegeben und steht geschlossen hinter den notwendigen Maßnahmen.
Für die bauliche Umsetzung ist ab der KW 34 (2024) eine Sperre des Rundwegs Örfla notwendig. Der Weg zwischen Schwimmbad in der Riebe und dem Wasserfall ist gesperrt. Es ist eine Umleitung über die Bulittastraße und den Bulittaweg bis zum Wasserfall eingerichtet. Über Ställi ist der Weg durch die Örfla bis zum Wasserfall begehbar. Der Ballittaweg bleibt geöffnet.
Errichtung Andachtsstelle
Nachdem alle Möglichkeiten zur Bewahrung des Bildstöckleins am Eingang zur Örflaschlucht geprüft worden sind, hat die Gemeinde beschlossen, es abzubauen. Das Bildstöckchen würde zerstört werden, sobald das Staubecken vollläuft. Die Devotionalien aus dem Bildstöckchen werden von der Pfarre Götzis aufbewahrt, und es wird an einer geeigneten Stelle in der Nähe eine neue Andachtsstätte errichtet.
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Ihr Kontakt
Ramona Burtscher
Tiefbau – Kanal & Wasser
Matthias Wehinger , MSc Arch
Bauamt – Leitung, Raumplanung und Ortsbild