Nach umfassender Prüfung verschiedener Varianten steht nun fest, in welcher Weise der Bahnhof Götzis umfassend modernisiert werden soll. Der für die Fahrgäste attraktive Hausbahnsteig soll beibehalten werden, zusätzlich zur Fußgängerunterführung soll eine Radunterführung mit Rampe zum Inselbahnsteig umgesetzt werden, und nördlich des Bahnhofs wird ein güterzuglanges Überholgleis verlegt. Land Vorarlberg, Marktgemeinde Götzis und die ÖBB Infrastruktur AG haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Baustart ist ab 2024 möglich. Alle Vertragspartner sprechen von einem „wichtigen Lückenschluss im öffentlichen Verkehr.“
In Vorarlberg werden täglich über 150.000 Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, informiert Mobilitätslandesrat Johannes Rauch:
„Der Infrastruktur-Ausbau ist die Grundlage für die Erweiterung des öffentlichen Personenverkehrs, dazu gehören insbesondere moderne Bahnhöfe als attraktive Schnittstellen zu anderen Mobilitätsangeboten und ein gut ausgebautes Schienen- sowie Busnetz.“ Wer klimafreundliche Mobilität will, muss die Grundlagen dafür schaffen, so Rauch ergänzend.
„Gut Ding will Weile haben und zukunftsweisende Projekte können ohne große Mühe und Arbeit nicht realisiert werden“. Mit diesen Worten begrüßt Bürgermeister Christian Loacker die nunmehr zum Abschluss gebrachten Gespräche über die Attraktivierung des Götzner Bahnhofs. „Wir freuen und bedanken uns bei den ÖBB und beim Land Vorarlberg, dass unsere langjährigen Erfahrungen in die Planung des neuen Bahnhofes miteinfließen durften. Als zukünftige moderne Mobilitätsdrehscheibe soll er noch mehr zum Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel anregen“.
Franz Hammerschmid, ÖBB-Infrastruktur AG: „Unter anspruchsvollen Randbedingungen wird der Bahnhof Götzis in den kommenden Jahren zu einer modernen barrierefreien Mobilitätsdrehscheibe umgebaut. Wir sind zuversichtlich, dass die ÖBB gemeinsam mit den Projektpartnern Land Vorarlberg und Gemeinde Götzis konsequent alle erforderlichen Schritte zur Projektentwicklung setzen können.“
Modernisierung Bahnhof Götzis
Im Zuge des Rheintalkonzeptes wurden in den vergangenen Jahren auf den Strecken Bregenz – Bludenz und Lauterach – St. Margrethen zahlreiche Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert und barrierefrei ausgestattet. Im Fokus standen Haltestellen und Bahnhöfe mit hohen Fahrgastfrequenzen. Als einzige wesentliche Ausbaumaßnahme des Rheintalkonzepts noch nicht umgesetzt wurde bislang die Modernisierung des Bahnhofs Götzis. Diese Lücke soll jetzt geschlossen werden. Der Bahnhof Götzis wird zu einer modernen Mobilitätsdrehscheibe umgebaut – dazu gehören insbesondere der Einbau von Liften und die Errichtung von barrierefreien Bahnsteigen. Der Hausbahnsteig bleibt erhalten, beim Zugang zum Inselbahnsteig kann von der Radunterführung eine Rampenlösung umgesetzt werden. Nördlich des Bahnhofs soll ein rund 750 Meter langes Überholgleis errichtet werden, damit weiterhin Güterzüge im Zulauf zum Güterbahnhof Wolfurt überholt werden können. Die Gesamterrichtungskosten für den Bahnhof belaufen sich nach ersten Kostenschätzungen der ÖBB Infrastruktur AG auf mehr als 50 Millionen Euro. Für die Verlegung des Überholgleises sind gut 17 Millionen Euro veranschlagt. Die Bauarbeiten sollen 2024 beginnen und 2029 abgeschlossen werden.