Das europäische Fahrradaudit BYPAD (=Bicycle Policy Audit) ist eine Methode zur Überprüfung und Weiterentwicklung der kommunalen Radverkehrspolitik.

BYPAD findet bereits in über 60 Städten in 15 Ländern Europas Anwendung. In Vorarlberg haben bereits zehn Gemeinden ihre Radverkehrspolitik nach der BYPAD-Methode analysiert und darauf aufbauend ein konkretes Maßnahmenprogramm für die nächsten Jahre erarbeitet: Feldkirch, Bregenz, Dornbirn, Lustenau, Wolfurt, Lauterach, Schwarzach, Höchst, Hohenems und Götzis.

 

Moderierte Selbstbewertung als zentrales Element

Die BYPAD Methode betrachtet nicht nur die Qualität von Radwegen oder Fahrradabstellanlagen, sondern berücksichtigt das ganze Spektrum der kommunalen Radverkehrspolitik. Zentrales Element ist die moderierte Selbstbewertung der Stärken und Potentiale der Gemeinde durch eine Auditgruppe aus Politik, Verwaltung und engagierten Alltagsradlern. Auf Basis der Ergebnisse werden Prioritäten ermittelt und ein Aktivitätenplan zur Radver­kehrsförderung durch die Gemeinde mit konkreten Zielen und Verantwortlichkeiten ausgearbeitet. Eine Wiederholung des Audits alle 3 bis 5 Jahre macht den Fortschritt in der kommunalen Radverkehrspolitik sichtbar und kann eine nachhaltige Radverkehrspolitik sicherstellen.

 

Jeder kann sich einbringen

Neben Experten aus Politik und Verwaltung werden auch engagierte Alltagsradler zum Diskurs eingeladen. Jeder Bürger ist eingeladen, Anliegen unter der Mailadresse marktgemeinde@goetzis.at zeitunabhängig zu senden oder direkt mit Denise Brecher, Radkoordinatorin der Marktgemeinde, Kontakt aufzunehmen. Wer den Weg ins Amt nicht schafft, kann auch gerne einen der drei Götzner Fahrradbotschafter kontaktieren.

Die Götzner Fahrradbotschafter

Bei Ideen, Anregungen, Lob und Kritik zum Thema Radverkehr in Götzis können Sie sich gerne an einen der Fahrradbotschafter oder direkt an Denise Brecher, Radkoordinatorin der Marktgemeinde Götzis, wenden.

Johannes Wabnig
j.wabnig@gmx.at
Barbara Ender
barbara.ender@a1.net
Dominik Wäger
dominikwaeger@gmx.at
Johannes Wabnig

Johannes Wabnig

„Angefangen hat alles mit einem ferrariroten 10-Gang-KTM, das ich mit zwölf Jahren zur Firmung bekam. Damit strampelte ich bereits durch die Bergdörfer Vorarlbergs. Später konnte ich eines der ersten Mountainbikes erwerben und fiel mit meiner dreifach-Kurbel auf dem Rennrad auf. Technische Details haben mich immer schon fasziniert“, erzählt Johannes Wabnig.

Dabei ist ihm auch der Umweltgedanke ein besonderes Anliegen. Johannes Wabnig hat bereits ein Ziel erreicht, das möglichst viele von uns anstreben sollten. Er fährt jedes Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als wie mit dem Auto. Und auch in seinem Beruf als Lehrer in der Mittelschule Götzis betreibt er weiter sein Engagement. Bei “Vorarlberg radelt” konnte er mit der Mittelschule und dem Alpenverein bereits drei goldene Fahrradklingeln gewinnen, eine davon als Sonderpreis für besonderes Engagement.

Barbara Ender

Barbara Ender

Barbara Ender sieht sich selbst als typische Alltagsradlerin. Die kurzen
Distanzen zwischen den Geschäften ohne nervenaufreibende Suche nach
einem Parkplatz sind für Barbara Ender der besondere Vorteil für Radfahrer
in Götzis. Mit dem Fahrradanhänger lässt sich auch der Großeinkauf für die sechsköpfige Familie leicht erledigen. Über 1000 Radkilometer im Jahr kommen alleine mit den Alltagsfahrten zusammen. Dazu kommen noch die Ausflugsfahrten in der Freizeit. Familie Ender nützt die Kombination von Rad und Zug und das ausgezeichnete Radnetz im Ländle für ihre Radtouren: “So haben wir bereits den Bodensee umrundet, den Bregenzerwald, das Lechtal, sowie Montafon und Klostertal mit dem Rad erkundet”, erzählt sie begeistert.
Als Fahrradbotschafterin möchte sich Barbara Ender für neue Fahrradboxen
und spezielle Radübergänge bei Schutzwegen einsetzen.
“Voller Begeisterung sammle ich schon viele Jahre Kilometer beim
Fahrradwettbewerb und freue mich über diverse Gewinnspiele und Aktionen
dieser motivierenden Kampagne”, sagt die sympathische Fahrradbotschafterin.

Dominik Wäger

Dominik Wäger

Dominik Wäger hat bereits mit 12 Jahren seine Liebe zu Fahrrädern entdeckt. Begonnen hat alles mit dem Rennradfahren, bis er Mitte der 1980er als einer der ersten in Vorarlberg sich ein Mountainbike aus den USA bestellte und damit auf ausgedehnte Radtouren und Reisen ging. Ob durch Wüsten oder Gebirge in Afrika und Asien, Dominik Wäger hat die Welt mit dem Fahrrad entdeckt. Dabei schätzt er besonders die Reisegeschwindigkeit. Große Distanzen können mit dem Rad in relativ kurzer Zeit überwunden werden und dennoch ist man mit einer Geschwindigkeit unterwegs, die einen die Landschaft bewusst wahrnehmen lässt und Kontakte zur einheimischen Bevölkerung hergestellt werden können. Außerdem kann mit dem Rad praktisch jeder Winkel der Erde erreicht werden. Notfalls durch Schieben oder Tragen.
Auch im Alltag ist der Drahtesel nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken. Ob nun der Weg zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen – wann immer es möglich nutzt Dominik sein Fahrrad. So kommen alleine für den Arbeitsweg 4400 km im Jahr zusammen.

Der Grund für Dominik Wäger sich im BYPAD Projekt zu engagieren ist, dass er seinen Mitmenschen das Fahrrad als Nahverkehrsmittel näher bringen will. „Das Potential des Fahrrades z.B. als Nahverkehrsmittel ist noch lange nicht ausgeschöpft. Dies wird auch sofort klar, wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der täglichen Autofahrstrecken in Götzis unter 2 km liegen und die meisten davon ohne weiteres mit dem Fahrrad erledigt werden könnten. Die Lösung des “Verkehrsinfarktes” spielt sich in erster Linie im Kopf des Verkehrsteilnehmers ab.