Kirchen und Kapellen

Pfarrkirche St Ulrich

Neue Pfarrkirche „St. Ulrich“

Die neue Pfarrkirche wurde in den Jahren 1862 – 1865 unter Pfarrer Christian Knecht, nach Plänen des Innsbrucker Architekten Anton Geppert durch Johannes Wilhelm aus Fraxern, im neuroamischen Stil erbaut. Das Äußere der Kirche wurde durch die Doppelturmfassade geprägt. Ab dem Jahre 1949 nahm man im Innenraum eine Renovierung und Umgestaltung vor. Von Martin Häusle stammen die Kirchenfenster im Langhaus und in der Apsis. Die drei Fensterrosetten gestaltete Mila Bjelik-Stöhr. Die drei Altäre wurden nach Entwürfen von Herbert Albrecht ausgeführt. Die Pfarrkirche wurde 2007/2008 nach Plänen des Architekten Christian Lenz, Schwarzach, umfassend renoviert und neu interpretiert. Sie erstrahlt nun in neuem Glanz. Der Künstler Franz Erhard Walther aus Fulda lieferte 7 Bodenplatten aus Cortenestahl mit Worten, die zum Nachdenken und Meditieren anregen sollen.

Alte Kirche Götzis

Alte Pfarrkirche „St. Ulrich“

Die alte Pfarrkirche zum Hl. Ulrich geht bis etwa ins Jahr 1000 zurück. Der damaligen Kapelle folgte im Jahr 1340 die heutige Kirche. Unter Pfarrer Gregor Zipper kam es im 16. Jhdt. zur Erweiterung der Kirche. Wie bei alten Pfarrkirchen üblich ist sie von einem Friedhof umgeben. In der Mitte des 19. Jhdt. wurde die Kirche für die Bevölkerung zu klein, eine neue Kirche im Oberdorf wurde erbaut. Die alte Kirche übt die Funktion einer Friedhofskirche und eines Andachtsraumes aus. Der Innenraum zählt mit den Wandmalereien an der Chorbogenwand, den Wänden des Kirchenschiffes und dem gotischen Netzrippengewölbe im Presbyterium zu den schönsten Sakralräumen des Landes. Das “Letzte Gericht” an der Chorbogenwand hat Hans Jakob Noppis, Hofmaler der Emser Grafen, 1616 geschaffen. Weitere Kostbarkeiten sind das Sakramentshäuschen (1597), der Hochaltar (1657) und die Marienstatue (17. Jhdt.) an der echten Langhauswand.

Kirche Meschach

Kirche „St. Wolfgang“ – Meschach

Bereits im Jahr 1463 lässt sich eine kleine Kirche in Meschach nachweisen. Sie stand auf dem Parkplatz gegenüber dem Friedhof. 1865/66 wurde das Gotteshaus gründlich renoviert und erweitert. In den Jahren 1881 – 1883 wurde die heutige Kirche auf Betreiben des aus Meschach stammenden Pfarrers und Dekan Johann Georg Bell nach Plänen des Architekten Karl Holzhammer durch Baumeister Fidel Kröner aus Levis im neugotischen Stil erbaut. 1976/77 und 1994 wurden Renovierungen der Kirche St. Wolfgang durchgeführt. In der Weihnachtszeit kann die “Meschacher Krippe” des Bildschnitzers Erasmus Kern aus dem Jahre 1624 in der Kirche bewundert werden.

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Kirche St Arbogast

Wallfahrtskirche St. Arbogast

Die Kirche wird erstmals 1473 als “St. Arbogast in der Klaus” erwähnt. Ihre heutige Form erhielt die Kirche zu Beginn des 18. Jhdt. Ursprünglich war der Turm niedriger, wurde aber 1896 neben einer gründlichen Innenrenovierung unter Pfarrer Joseph Othmar Rudigier aufgestockt. In der Zeit des Josefinismus sollte die Kirche in St. Arbogast geschlossen und sogar abgebrochen werden. Proteste der Götzner Bevölkerung verhinderten dies. Bereits im 17. Jhdt. wird von der Wallfahrt nach St. Arbogast gesprochen. In der Vorhalle hängen heute noch Kopien von Bildtafeln zum Leben des heiligen Arbogast von Leonhard Werder. Die Originale befinden sich zusammen mit den wenigen noch erhaltenen Votivtafeln im Kircheninneren. Von Leonhard Werder, der als Hofmaler in Diensten des Emser Grafen stand, stammen das eigentliche Wallfahrtsbild und die Altarbilder in der Kirche und dem südseitigen Kapellenbau. Als wertvolle Kunstwerke kann man auch die Figuren des Hl. Arbogast und einer Anna Selbdritt bezeichnen.

Kapelle St. Loy

Kapelle St. Loy

1648 wurde diese Kapelle, die dem heiligen Eligius (St. Loy) geweiht ist, erbaut. Die Kapelle ist ein kleiner Rechteckbau mit einem vorgezogenen Satteldach und einer Rundbogenöffnung. Im Giebelfeld befindet sich eine Inschrifttafel, die die Legende über den heiligen St. Loy erzählt. St. Loy wurde als Patron der Gold- und Hufschmiede verehrt, der von den Bauern bei Pferdekrankheiten angerufen wurde und bei menschlichen Gebrechen half. Die volkstümliche Figurengruppe auf dem Altartisch aus dem Jahr 1648 zeigt den heiligen Eligius beim Beschlagen eines Pferdes. Diese Holzgruppe ist in der Kapelle nur als Kopie vorhanden, da das wertvolle Original aus Sicherheitsgründen im Landesmuseum in Bregenz in Verwahrung ist.

Kapelle Kobel

Kobel Kapelle

Die 1797 erbaute Kapelle erinnert an den Sieg der Vorarlberg Landesverteidiger gegen die Franzosen während der napoleonischen Kriege. Der Kobel stellt nicht nur den Eingang nach Götzis von Norden her dar, sondern war auch immer eine Sperre in Kriegszeiten. Auch in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges befahlen SS-Einheiten die sinnlose Verteidigung des Kobels gegen die französische Armee, was verheerende Folgen für Götzis hatte. Das Altarbild von 1944 im Inneren der Kapelle ist ein Figurenrelief der heiligen Maria mit Kind und einer gemalten Landschaft von Götzis darunter. In den Jahren 1983/86 wurde die Kapelle am Kobel außen und innen restauriert.

Kapelle Unterer Berg

Kapelle Unterer Berg

Es ist unklar, wann die erste Kapelle am Unteren Götznerberg entstand. Der Götzner Ehrenbürger Hans Berchtold zeichnete Pläne für eine Kapelle im Untergötznerberg, die in den Jahren 1881/1882 entstand. Die Kapelle “Maria unter den vier Säulen”, die nach Plänen des Götzner Architekten Norbert Ender erbaut wurde, konnte 1959 eingeweiht werden. Sie besitzt eine wunderschöne Madonna von Erasmus Kern aus dem 17. Jhdt. Das Glasfenster, das den Heiligen Martin darstellt, geht auf einen Entwurf des Götzner Grafikers Josef Hofer zurück.

Kapelle Oberer Berg

Kapelle Oberer Berg

Die Kapelle im oberen Götzner Berg wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jhdt. errichtet. Sie zeigt sich als schmaler Rechtecksbau mit Satteldach und Dachreiter. Die Wandfresken, die Christus, Maria und die 12 Apostel darstellen, sowie die Bilder der Heiligen, Ulrich und Barbara an der Stirnseite, stammen aus der Zeit der Erbauung der Kapelle.

Die Fresken wurden bei der Renovierung 1981/1983 freigelegt. Die “Madonna mit dem Kind”, die über dem neuen Altar an der Stirnseite der Kapelle angebracht ist, stammt aus dem 17. Jhdt.

Burgen und Schlösser

Ruine Neu Montfort

Burgruine Neu Montfort

Neu-Montfort wurde am Beginn des 14. Jhdt. von den Montfortern errichtet. Diese erhofften sich durch den Bau wirtschaftliche Vorteile, denn sie leiteten die Straße, die ursprünglich an der Neuburg vorbeiging, durch die Arbogaster Klause um und gewannen so den Straßenzoll. Im Jahr 1375 kam die Burg Neu-Montfort in den Besitz der Habsburger. In der Mitte des 16. Jhdt. wurde die Burg letztmalig großzügig ausgebaut, doch bald darauf setzte ihr Niedergang ein. In der Mitte des 17. Jhdt. wurde sie als Wohnsitz aufgegeben. Neu-Montfort bestand im Wesentlichen aus zwei Baukörpern: dem heute noch als Ruine erhaltenen Bergfried und dem gänzlich abgegangenen Palast.

Jonas Schlössle

Jonas-Schlössle

Das Jonas-Schlössle wurde um 1584 von der Familie Jonas errichtet. Der berühmteste Jonas, Dr. Jakob Jonas, brachte es bis zum Reichsvizekanzler. Dieser Posten bescherte der Familie den nötigen Reichtum, das Schlössle am Markt errichten zu können. Nach Erlöschen der Familie Jonas im Jahr 1741 erhielt das Schlössle verschiedene bürgerliche Besitzer. Durch verschiedene Umbaumaßnahmen wurde die historische Bausubstanz stark verändert. Das Schlössle befand sich in einem desolaten Zustand, als es 1983 in Gemeindebesitz überging. Im Jahr 2004 konnte das Jonas-Schlössle nach einer wissenschaftlich begleiteten Restaurierung wieder eröffnet werden. Das Jonas-Schlössle stellt eines der schönsten Beispiele für einen adeligen Landsitz der Renaissance in Vorarlberg dar.

Schloss Sonderberg

Sonderbergschlösschen

Das Sonderberg Schlösschen wurde in der Mitte des 16. Jhdt. vom Chorherrn und Spross einer alten Götzner Familie, Dr. Friedrich Sandholzer, erbaut. Das vierstöckige Hauptgebäude hat ein steiles Satteldach mit einem an der Nordseite ausspringenden Treppenturm, über dessen Portal sich die Sandsteinwappen der Familie Sandholzer und Jonas befinden. Das Schlösschen war bis 1710 im Besitz der Sandholzer, danach gelangte es in bäuerliche Hände, wechselte mehrmals den Besitzer und wandelte sich vom vornehmen Adelssitz zum einfachen Bauernhaus. Der Götzner Kurt Kräutler erwarb das Schlösschen im Jahr 1985 und rettete den Bau durch umfangreiche Sanierungs- und Renovierungsarbeiten vor dem Verfall.

Öffentliche Bauten und Einrichtungen

Wasserhaus

Wasserhaus

1995 schrieb der Kunstkreis St. Arbogast einen geladenen Wettbewerb zum Thema Wasser aus. Die Entscheidung der Jury fiel auf das Projekt von Fridolin Welte, der einen meditativen Wasserpavillon aus Beton vorschlug. Der Architekt Christian Lenz war für die Umsetzung des Entwurfs verantwortlich.
Im Jahr 2003 konnte das Wasserhaus St. Arbogast offiziell eröffnet werden. Das Wasserhaus soll ein Ort der Besinnung und Wertschätzung des lebenswichtigen Elementes Wasser sein. Das fünf mal fünf Meter große Betonhaus mit seinen 820 präzise gebohrten Öffnungen und der nach innen gekippten Pyramide umschließt ein rechteckiges Wasserbecken und eine Trinkstelle.

Schualhüsle Berg

Schualhüsle Berg

Es ist nicht gesichert, wann am Götznerberg eine Schule entstand. 1781 kann der erste Lehrer nachgewiesen werden, der älteste Hinweis über ein Schulgebäude stammt aber erst aus dem Jahr 1830. Im Jahr 1891 kam es wegen Raumsorgen zu einer Erweiterung der einklassigen Schule und 1909 zu einer gründlichen Renovierung. Aufgrund der Raumnot, die durch die Schließung der Schule in Meschach und dem Anstieg der Bevölkerung in der Parzelle Berg bedingt war, wurde schließlich ein Schulneubau am Eichbühelweg beschlossen. Seit der Fertigstellung des neuen Schulgebäudes wird das alte Schualhüsle vom Götzner Spielkreis genutzt. Der Spielkreis kam 1978 mit dem Schualhüsle zu einem eigenen Probelokal, welches die Gemeinde dem Verein mit einer symbolischen Miete überantwortete.

Rathaus Götzis

Rathaus

Das heutige Rathaus wurde um 1910 als Fabrikantenvilla von Johann und Karl Heuss erbaut und befand sich gegenüber der Werkshallen der Textilfabrik Heuss. Die zweigeschossige Villa ist im Heimatstil erbaut. Prägend sind der geknickte Giebel im Dachgeschoss, der dreigeschossige Eckturm sowie die Dachfenster in Jugendstilform. Das erste nachweisbare Rathaus ist das ehemalige Gashaus Freihof neben der alten Kirche. In der 2. Hälfte des 19. Jhdt. übersiedelte die Götzner Gemeindeverwaltung in das als Schiessstand erbaute Gebäude neben dem Josefsheim. In der Zeit des Nationalsozialismus nutzte man die Krone als Rathaus. Vor der Übersiedlung in das jetzige Gebäude im Jahr 1990 war die Gemeindeverwaltung seit 1948 in der Südtiroler Siedlung untergebracht.

Kulturbühne AMBACH

Kulturbühne AMBACH

Das 1890 errichtete Vereinshaus wurde in den 1950er Jahren grosszügig umgebaut. Aus finanziellen Gründen verkaufte die Pfarre 1980 das Vereinshaus an die Gemeinde. Trotz vieler Verbesserungen seitens der Marktgemeinde wurde der Bedarf nach einem neuen Saal immer deutlicher, da der Vereinshaussaal mit der fixen Bestuhlung, aber auch wegen der fehlenden Infrastruktur keine Mehrzwecknutzung zuliess.1997 fasste die Gemeindevertretung den Baubeschluss für einen neuen Saal neben dem alten Vereinshaus unter der Planung des Architekten Hubert Bischoff. Der Bau wurde im Jahr 2000 fertig gestellt. Der große Saal bietet Platz für max. 600 BesucherInnen, der Vereinshaussaal für 346.

Haus der Generationen

Im Jahr 1980 begann die Gemeinde nach Plänen des Architekten Leopold Kaufmann mit dem Bau dieses Senioren-, Wohn- und Pflegeheimes. 2004 erfolgte der Spatenstich für ein neues Sozialzentrum – dem “Haus der Generationen”. Das bestehende Gebäude wurde in diesem Zusammenhang umgebaut, saniert und den neuen Erfordernissen angepasst. Mit der Wiedereröffnung im Jahre 2007 wird es Haus Kapf genannt. Eine Neukonzeption des ursprünglichen Senioren-, Wohn- und Pflegeheimes zu einem “Haus der Generationen” machte einen Erweiterungsbau notwendig. 2004 erfolgte der Spatenstich, 2007 die Eröffnung des nach einem Götzner Hausberg benannten Gebäudes. Geplant wurde das Haus Zwurms von den Bregenzer Architekten Markus Dorner und Christian Matt. Die Gestaltung von Gebäude und Umgebung unterstützen das Zusammenleben von Jung und Alt mitten im Zentrum der Marktgemeinde Götzis und somit auch die intensive Zusammenarbeit von sozialen und gesellschaftlichen Einrichtungen.