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Hochwasserschutz am Emmebach startet
In der Örfla beginnen Mitte September die Arbeiten am Hochwasserschutzprojekt. Der Wanderweg muss zwischen Wasserfall und Brücke gesperrt werden.
Seit über 100 Jahren fließt der Emmebach in seinem künstlich geschaffenen Bachbett mitten durch die Marktgemeinde Götzis. Vor der Regulierung sind immer wieder große Überschwemmungen überliefert. Doch auch in jüngster Vergangenheit gab es Starkregenereignisse, die den Hochwasserschutz am Emmebach an seine Grenzen brachten. Zuletzt vor einem Jahr im August 2022. Ein Teil des Damms im Bereich des Umspannwerks hielt den Wassermassen nicht stand. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Wetterextreme zunehmen und stärker werden. Das heißt, dass auch die Kugel-Wetter noch heftiger ausfallen können.
Das Bachbett des Emmebachs kann jedoch nur eine bestimmte Durchflussmenge durch das dicht besiedelte Ortsgebiet ableiten. Wird es mehr, kommt es zu Überflutungen. Im Jahr 2000 war dies der Fall. Nach dem Hochwasser musste das Bett des Emmebachs entlang des Töbelewegs erneuert werden.Um das Risiko des Hochwassers bestmöglich zu reduzieren, haben Experten in Abstimmung mit der Marktgemeinde, dem Land und dem Bund ein konkretes Projekt ausgearbeitet, das auch in Zukunft den bestmöglichen Schutz bietet. Eine Machbarkeitsstudie ergab, dass ein Rückhaltebecken die einzige Möglichkeit darstellt, die Durchflussmenge auf der „Dorfstrecke“ des Emmebachs kontrollieren zu können. Ansätze eines solchen Retentionsbeckens existieren bereits am Eingang der Örflaschlucht über dem Schwimmbad Riebe. Das Speichervolumen reicht aber nicht aus, die Wassermengen eines größeren Wettereignisses, wie sie im Fall eines 100-jährigen Hochwassers zu erwarten sind, zurückhalten zu können. „Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben uns vor Augen geführt, dass wir künftig immer öfter mit Wetterextremen rechnen müssen. Der Schutz des dichtbesiedelten Gebiets im Götzner Ortskern muss höchste Priorität haben“, bekräftigt Bürgermeister Christian Loacker die Bemühungen der Marktgemeinde.
Nach den notwendigen Genehmigungsverfahren starten nun im September die Arbeiten für das Hochwasserschutzprojekt. Die zuständige Wildbach- und Lawinenverbauung wird in einem ersten Schritt einen Wildholzrechen im bestehenden Rückhaltebereich oberhalb des Wasserfalls errichten. Diese Maßnahme ist entscheidend, um das Treibgut vor dem eigentlichen Rückhaltebecken aufzufangen. Parallel dazu wird ein neuer Forstweg im hinteren Teil der Örfla unterhalb von Meschach errichtet. Dieser ist notwendig, um Geschiebe regelmäßig ausräumen zu können.
Die Gemeindevertretung hat die Finanzierung des Projekts in der Sitzung im Mai 2023 einstimmig freigegeben und steht geschlossen hinter den notwendigen Maßnahmen. Für die bauliche Umsetzung ist eine mehrwöchige Sperre des Rundwegs Örfla notwendig. Der Zustieg bis zum Wasserfall ist während der Arbeiten am Wildholzrechen möglich. Via Stähle ist der Weg durch die Örfla bis zur Brücke begehbar. Der Ballittaweg bleibt grundsätzlich geöffnet, hier kommt es lediglich zu temporären Sperren.