Home » Großübung der Einsatzkräfte

Großübung der Einsatzkräfte

Pünktlich um 14 Uhr erfolgte am 3. September 2022 die Alarmierung zur Großübung der Einsatzkräfte im Ortsteil St. Arbogast, in Götzis. Hunderte Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen übten den Ernstfall: Ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Bus, mehreren PKWs und vielen Verletzten.

Ein solch großes Übungsszenario kann im Ernst- sowie im Übungsfall nur durch eine perfekte Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Organisationen abgewickelt werden. Aus diesem Grund lud die Feuerwehr Götzis umliegende Feuerwehren und im Ernstfall beteiligte Partnerorganisationen zu der Übung ein, die monatelange Vorbereitung erforderte.

Das Szenario war riesig angelegt: Ein Überlandbus stürzte auf die Seite, mehrere nachfolgende und entgegenkommende PKWs kollidierten mit dem Bus. Alle 50 Insassen des Busses wurden dabei – teilweise schwer – verletzt. Zudem wurden auch nachfolgende Autos in den Unfall verwickelt, eines stand in Vollbrand.

Übungsablauf

Die ersteintreffende Feuerwehr Götzis stellte die Einsatzleitung, Kommandant Rainer Büsel und sein Stellvertreter Alexander Bell erkundeten umgehend die Lage. Parallel dazu wurde die Lageführung auf dem Vorplatz der nahegelegenen Kirche aufgebaut. Kurz darauf traf das Tanklöschfahrzeug aus Götzis ein, wobei die Mannschaft unter Atemschutz das brennende Fahrzeug löschen musste.

In weiterer Folge befreiten die Feuerwehren aus Koblach und Götzis die im Heckbereich des Busses eingeklemmten Personen. Ebenso mussten die Personen aus den nachfolgenden Autos befreit und ein  Brandschutz errichtet werden.

Aus der Gegenrichtung traf die Nachbarfeuerwehr Klaus ein. Sie stellte im Frontbereich des Busses und für die dort verunfallten PKWs den Brandschutz sicher und musste beim Abtransport der Verletzten unterstützen. Die Feuerwehr Rankweil übernahm nach deren Ankunft die Rettung der Personen aus dem Frontbereich des Busses und der dort verunfallten PKWs. Beispielsweise war ein PKW in Seitenlage zwischen dem Bus und einem weiteren Fahrzeug eingeklemmt, was den Arbeitsaufwand deutlich erhöhte.

„On Top“ kamen in der näheren Umgebung weitere kleinere Einsatzstellen dazu. An der Unfallstelle wurden Mountainbikes gefunden, deren Fahrer waren allerdings abgängig, ohne jegliche Spur. Mit Hilfe der Bergrettung, der Polizeidrohne, Suchhunden und Suchtrupps der Feuerwehr wurden wenig später die Vermissten in einem angrenzenden Waldstück gefunden, welche durch eine Taubergung mittels Helikopter gerettet wurden.

Aber auch aufsteigender weißer Qualm zwischen den Bäumen ließen einen parallel verlaufenden Waldbrand vermuten. Daraufhin wurde ein Löschfahrzeug zur Erkundung entsandt, welches wenig später allerdings einen Fehlalarm meldete.

Starker Zusammenhalt der Einsatzorganisationen

Beteiligt waren unter anderem die Bergrettung, das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariterbund, die Landeswarnzentrale, das Kriseninterventionsteam, die Bundespolizei und die Gemeindesicherheitswache aus Götzis. Zudem waren die Feuerwehren aus Klaus, Koblach, Rankweil und Götzis vor Ort. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte, darunter rund 30 Fahrzeuge und drei Hubschrauber von Polizei, ÖAMTC und SchenkAir.

Die Übung wurde durchgehend von mehreren geschulten Beobachtern begleitet. Das Übungsresümee ist sehr gut ausgefallen, was man an der hervorragenden Zusammenarbeit untereinander festmachen kann.

Aus Sicht der Übungsleitung

Trotz strömendem Regen ließen sich auch rund 500 Zuschauer das Blaulicht-Spektakel nicht entgehen. Darunter zählten auch Gäste wie Sicherheitslandesrat Christian Gantner, der Götzner Bürgermeister Christian Loacker und Bezirksfeuerwehrinspektor für den Bezirk Feldkirch Wolfgang Huber.

Um die Übung so realistisch wie möglich zu gestalten, engagierten sich unzählige freiwillige Darsteller. Manche brachen in Panik aus oder wurden den Einsatzkräften gegenüber aggressiv. Ziel der Übung war, die realen Abläufe zu simulieren, um diese in Zukunft optimieren zu können. In einer großen Nachbesprechung wird die Übung nochmals evaluiert.