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„Gänsehautmomente und große Emotionen“

Heuer ist für die Präsidentin des Hypomeeting-Organisationskomitees ein ganz besonderes Jahr. Alexandra Giesinger blickt gemeinsam mit uns zurück auf 50 Jahre Hypomeeting-Geschichte und ihre persönlichen Höhepunkte.

OK-Präsidentin Alexandra Giesinger im Gespräch mit dem Gemeindeblatt.

Was waren für dich persönlich die prägendsten Momente in dieser Geschichte?

Der Moment, als ich selbst Teil des Organisationskomitees und vor 6 Jahren dann OK-Präsidentin wurde, war sehr besonders für mich – ein großes Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Genauso gibt es jedes Jahr zahlreiche Gänsehautmomente und große Emotionen im Mösle Stadion. Auch die unglaubliche Treue unserer regionalen, nationalen und internationalen Fans über Jahrzehnte hinweg beeindruckt mich immer wieder.

Wie hat sich das Hypomeeting in seiner Bedeutung für den internationalen Mehrkampf verändert?

Aus einer einst kleinen Veranstaltung mit Startschuss 1975 hat sich das Hypomeeting Götzis (mit Ausnahme von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften) zur weltweit größten Bühne für den Mehrkampf entwickelt – Götzis ist heute ein Fixpunkt im internationalen Kalender und genießt großes Ansehen. Die Bedeutung zeigt sich sowohl in der sportlichen Qualität als auch in der konstant hohen internationalen Beteiligung der Athlet:innen und medialen Aufmerksamkeit.

Welche Herausforderungen bringt die Organisation eines so traditionsreichen Meetings mit sich?

Die Balance zwischen Tradition und Innovation zu halten, ist herausfordernd – wir wollen Bewährtes bewahren und gleichzeitig mit der Zeit gehen, Neues versuchen und innovativ sein. Die Organisation eines so großen ehrenamtlichen Teams ist eine anspruchsvolle koordinative Aufgabe, die jedes Jahr aufs Neue erfolgreich gemeistert wird.

Wie viele Menschen arbeiten im Hintergrund mit, damit das Event reibungslos abläuft?

Rund 500 engagierte Helferinnen und Helfer sorgen gemeinsam in ihrer Freizeit dafür, dass das Hypomeeting wie ein Uhrwerk funktioniert. Und das seit 50 Jahren.

Werden noch Volunteers gebraucht?

Ja, wir freuen uns immer über motivierte Freiwillige – wer Teil dieses einzigartigen Events sein will, ist herzlich willkommen. Vor allem im Bereich der Gastronomie (Bonkassa, Grill, Getränkeausgabe) und für den Aufbau am Donnerstag (Feiertag) und Freitag, bzw. den Abbau am Montag, 2.6. suchen wir noch Unterstzützung.

Gibt es noch Tickets?

Bis am Freitag, 30.5. sind Tickets für die begehrten Mösle-Stehplätze (man munkelt, es seien die einzigartigsten Plätze) im Online-Shop zum vergünstigten Vorverkaufspreis erhältlich. Schnell sein lohnt sich, denn die Nachfrage ist heuer besonders hoch. Ein bestimmtes Kontingent wird es dann auch zum Normalpreis an der Tageskassa geben.

Warum ist das Meeting in Götzis unter den Athletinnen und Athleten so beliebt?

Die familiäre Atmosphäre, das begeisterte Publikum und die hervorragenden Bedingungen – der/die Athlet/in steht immer im Mittelpunkt! – machen das Hypomeeting Götzis für viele zur Lieblings-Wettkampfstätte jedes Jahr.

Welche Mehrkampf-Stars werden zum Jubiläumsmeeting erwartet?

Wir dürfen uns auf die Weltelite freuen – die Crème de la Crème aus über 25 Nationen wird in Götzis starten: unter anderem Olympiasieger und 8-fach Götzis-Rekordsieger Damian Warner (CAN), der deutsche Rekordhalter und Shooting Star Leo Neugebauer (GER), die Olympia-Zweite von 2024, Katarina Johnson-Thompson (GBR) sowie ihre große Mitstreiterin Anna Hall aus den USA – um nur einige wenige zu nennen. Zudem werden wir zum Jubiläum auch ehemalige Sieger:innen willkommen heißen!

Welche Rolle spielt das Event für den österreichischen und internationalen Leichtathletik-Mehrkampf?

Das Hypomeeting Götzis ist regional verwurzelt und international ausgerichtet. Das Hypomeeting kann sowohl als Sprungbrett für Talente als auch als Bühne für Weltklasseleistungen unter den Besten der Besten gesehen werden. Beides ergänzt sich sehr gut und alle Athletinnen und Athleten sollen sich gleichzeitig wie zuhause fühlen bei uns.

Gibt es Athletinnen oder Athleten, mit denen du über die Jahre eine besondere Verbindung aufgebaut hast?

Mit einigen Athlet:innen hat sich über die Jahre ein sehr wertschätzender und vertrauensvoller Umgang entwickelt – wir sprechen von der „Mehrkampffamilie“, und genau so fühlt es sich auch an. Mich freut es sehr, wenn wir uns bei anderen Wettkämpfen begegnen und der Austausch über Götzis hinaus lebt.

Ein schönes Beispiel ist auch Damian Warner und sein Team: Es bedeutet uns viel, dass sie Götzis fast schon als „zweites Zuhause“ sehen. Dass sie sogar teilweise ihre Familien mitbringen, zeigt, welche besondere Rolle das Hypomeeting für Team Warner spielt.

Was erwartet das Publikum heuer zum 50-jährigen Jubiläum – sind spezielle Programmpunkte geplant?

Neben Spitzenleistungen im Stadion und hoffentlich schönem Wetter gibt es auch ein buntes Rahmenprogramm im Zentrum von Götzis, mit dem offiziellen Empfang der Marktgemeinde Götzis, Live-Musik, Rückblicken und Autogrammstunden mit den ehemaligen Sieger:innen, das Museum Of World Athletics (MOWA) wird vor Ort im Stadion das Pop-up Museum aufbauen, sowie weitere besonderen Aktionen für Groß und Klein. Wir werden das 50. Jubiläum gemeinsam mit unserem treuen Publikum gebührend feiern.

Gibt es besondere Ehrengäste oder Legenden aus der Geschichte des Meetings?

Ja, zahlreiche frühere Athletinnen und Athleten sowie langjährige Wegbegleiterinnen und -begleiter werden zu Gast sein – neben Roman Sebrle, der u.a. auch als Trainer hier sein wird, erwarten wir beispielsweise Bryan Clay, Christian Schenk, Denise Lewis, Jane Frederick oder auch Diane Jones als unsere Gäste.

Was wünschst du dir für die nächsten 10 oder sogar 50 Jahre des Meetings?

Meine Vision: Das Hypomeeting bleibt weiterhin ein lebendiger Ort der Begegnungen – sportlich, menschlich und generationenübergreifend. Ein Ort, an dem sich Mehrkämpfer:innen aus aller Welt willkommen fühlen und durch die besondere Atmosphäre zu Höchstleistungen inspiriert werden. Und dass es stets mit dem Herzen und dem ehrenamtlichen Teamspirit organisiert wird, den wir heute haben und leben.

Wie kann die jüngere Generation für den Mehrkampf und das Götzner Meeting begeistert werden?

Durch die drei von uns veranstalteten Nachwuchsbewerbe: die Kids’ Athletics Challenge, die Mösle Staffel Challenge für den Wettkampf im Team, sowie die Montfort Track Challenge (vormals Schnellster Montforter). Diese Bewerbe schaffen persönliche Erlebnisse und Erinnerungen für die Kinder und Jugendliche, die einzigartig sind und jedes Jahr aufs Neue motivieren. Wer einmal nur schon bei einem der Qualifikationsläufe live im Stadion war, spürt die Begeisterung. Besonders wichtig sind uns auch Kooperationen, etwa mit der Bildungsdirektion Vorarlberg, die unsere Initiativen nachhaltig unterstützen und mittragen.

Was bedeutet das Meeting für dich persönlich?

Für mich ist das Hypomeeting weit mehr als ein Sportevent – es ist ein Herzensprojekt, eine Familie und ein Symbol für ehrenamtlichen Einsatz und Teamgeist. Jedes Jahr aufs Neue fasziniert es mich, dass sich in Götzis die Weltelite trifft.  Diese besondere Nähe zwischen Publikum und Athlet:innen macht die Veranstaltung zu etwas Einzigartigem. Teil dieser besonderen Erfolgsgeschichte zu sein, erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude.